Prototyp zur Projektwebsite “Arnold Bode und die documenta

Das Projekt verbindet die Dokumentation und Publikation der Aktivitäten Bodes mit dem Aufbau eines graphbasierten Forschungsumfelds. Es erschließt die Netzwerke und institutionellen Hintergründe, die im Archiv der documenta abgebildet sind und die documenta zur Bode-Zeit geprägt haben. Hiermit reagiert das Projekt auf der Ebene der Forschungsergebnisse wie auch der Forschungsmethoden auf mehrere Desiderate.

Dieser Prototyp einer graphbasierten Erschließungsmodellierung zeigt am Beispiel eines Kunstwerks von Edward Kienholz auf der documenta 5 (1972) die kunst- und austellungshistorische Auswertung von Quellen im Digitalen.

Die folgenden drei Videos stellen Arbeitsweise und Möglichkeiten des Digitalen exemplarisch dar.

Transkript zu Quellenbasis und digitales Arbeiten

[Slide 1] Die Quellenbasis des Projekts „Arnold Bode und die documenta“ ist heterogen. Sie gliedert sich grob in drei Bereiche: Die Akten- und Medienbestände des documenta Archivs zu den documenta Ausstellungen Der Nachlass Arnold Bodes im documenta Archiv und Material aus externen Archiven.

[Slide 2] Die Akten- und Medienbestände zu den documenta Ausstellungen repräsentieren die Phasen der Planung, Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Kasseler Kunstschau. Hierbei handelt es sich um ca. 80.500 Einzelstücke und über 15.000 Fotografien, darunter Dias, Negative, Papier-, und Kontaktabzüge sowie audiovisuelle Medien.

[Slide 3] Der Nachlass Bode birgt etwa 9.500 Einzelstücke Aktenmaterial, mindestens 670 Zeichnungen, ca. 1.500 Fotografien, 40 Gemälde, etwa 20 dreidimensionale Objekte, u.a. von Bode entworfene Möbel sowie ca. 800 Bücher und Notizbücher. Ausgewählte Bestandsgruppen und Sammlungen in externen Archiveinrichtungen ergänzen das Bild.

[Slide 4] Die Dokumente selbst sowie auch die darin erwähnten Personen, Orte und Kunstwerke können miteinander verknüpft werden. Die Grafik stellt diese Verflechtungen beispielhaft dar. Die roten Pins und Linien verbinden Nennungen und Darstellungen des Künstlers Edward Kienholz in Fotografien und Texten. Die grünen Verbindungslinien führen Dokumente über die Stadt Kassel zusammen. Die blauen Linien wiederum verbinden Fotografien und Dokumente, die das Environment "Five Car Stud", hier auch "Objekt Kienholz" genannt, zeigen. All diese unterschiedlichen Quellen und ihre Informationen können auch digital miteinander verknüpft werden. Die technische Grundlage dafür bietet die Graphdatenbank.

[Slide 5] Bevor die Quellen in der Graphdatenbank zusammengeführt werden können, müssen die darin enthaltenen Informationen explizit gemacht werden. Diese Modellierung fußt auf zwei in den digitalen Geisteswissenschaften etablierten Standards. Für Texte wird TEI-XML verwendet, für Bildaten wird das Internatioal Image Interoperability Framework (IIIF) – kurz Triple Eye Eff – eingesetzt.

[Slide 6] Die Textdokumente werden nach ihrer grundlegenden Erfassung, soweit möglich, automatisiert transkribiert, geprüft und gemeinsam mit ihren Metadaten in TEI-XML abgebildet. Dieses Format bietet dabei die Möglichkeit, erschlossene Informationen und Referenzzeichenketten wie Personennamen strukturiert zu erschließen und explizit zu machen. Hier im Beispiel wurden Informationen zur Person Renee Nele verknüpft. Auch komplexe Informationsstrukturen wie Ereignisse, Interpretationen und Kommentierungen können abgebildet werden. Eine digitale Editionsumgebung unterstützt die Editor:innen bei ihrer Arbeit.

[Browser] Die Bildquellen und Digitalisate werden über das IIIF-Format bereitgestellt. Auf diese Weise können sie in einem Digitalisat-Viewer wie z.B. Mirador angezeigt werden. Ergänzend zum Digitalisat finden sich in der Seitenleiste auch grundlegende Metadaten zum Bildobjekt.

Darüber hinaus erlaubt der Mirador-Viewer das Anbringen und Anzeigen von Annotationen. So kann beispielsweise mittels eines eindeutigen Identifikators wie einer GND-Nummer gezeigt werden, dass es sich bei der dargestellten Person um Edward Kienholz handelt.

Weitere Kontext-Informationen, hier beschreibende Merkmale des Künstlers Kienzholz, können in der Annotation über Tags ergänzt werden.

Die Bindung von eindeutigen Identifikatoren an Pixel-Koordinaten im Bild ermöglicht das gezielte automatisierte Ausschneiden bestimmter Personen oder Situationen aus allen verfügbaren Bildern.

Als zusätzliches Feature bietet der Mirador-Viewer die Möglichkeit, mehrere Digitalisate nebeneinander zu betrachten. Über das Plus rechts oben können zusätzliche Ressourcen hinzugefügt und für die Anzeige ausgewählt werden. Daraufhin erscheint ein weiteres Fenster mit der neuen Bildquelle. Nun können beide Digitalisate parallel annotiert werden. Auch das zweite Digitalisat enthält bereits eine Annotation zu Kienholz.

Alle Annotationen werden maschinenlesbar im JSON-Format gespeichert und können heruntergeladen werden. Somit werden sie als Daten verfügbar gemacht und können in einem nächsten Schritt automatisiert in die Graphdatenbank überführt werden.

Transkript Erkunden des Wissensnetzwerks in der Graphdatenbank

Alle Dokumente, ihre Metadaten sowie ihre Texte und Annotationen werden in der Graphdatenbank Neo4j zusammengeführt. Neben den Dokumenten selbst werden unter anderem auch Informationen zu Personen, Orten und Kunstwerken erfasst.

Doch wie funktioniert die Informationsmodellierung in einer Graphdatenbank?

Die grundlegenden Bausteine eines Graphen sind Knoten, Kanten und Eigenschaften, im englischen Properties genannt.

Knoten stellen distinkte Objekte dar – etwa eine einzelne Person oder ein einzelner Brief – die über Labels einer Gruppe – bspw. der Gruppe Personen oder Briefe – zugeordnet werden.

Kanten beschreiben die Verbindungen zwischen zwei Knoten.

Über Properties können diese Knoten genauer beschrieben werden, z.B. indem ein Ortsknoten die Eigenschaft Name mit dem zugeordneten Wert Kassel erhält.

Datenbank: Schauen wir uns das am Beispiel des Künstlers Edward Kienholz genauer an. Hier sehen wir die Oberfläche der Graphdatenbank neo4j. Um Informationen aus der Datenbank zu erhalten, können mit der Abfragesprache Cypher sogenannte Queries geschrieben und ausgeführt werden. Hier sehen wir ein Query, das Informationen zu Edward Kienholz abruft. Mit dem Schlüsselwort MATCH suchen wir einen Knoten mit dem Label Person. Mit WHERE wird angegeben, dass der gefundene Knoten die Eigenschaft Name mit dem Wert Kienholz, Edward enthalten soll.

Nach unserer Abfrage wird der Knoten zurückgegeben, der den Künstler Edward Kienholz repräsentiert.

Rechts werden die Eigenschaften des Knotens angezeigt. Wir sehen, dass der Künstler ein Geburts- und Sterbedatum, eine Beschreibung und bei der Eigenschaft Occupations Verknüpfungen zu Normdaten bei der GND hat. Die hier angegebenen Zahlenfolgen stehen für die GND-Einträge der Berufe „Bildhauer“ und „Künstler“.

Über Kanten können nun einzelnen Personenknoten in Relation zueinander gesetzt werden. Wir interessieren uns dafür, mit welcher Person Kienholz in einer Partnerschaft war. Für diese Beziehung gibt es die Kante SPOUSE.

Wir erweitern die Abfrage also um eine Kante namens SPOUSE, die vom Kienholz Knoten, hier im Beispiel p1, zu einem unbekannten Knoten p2 verläuft.

Sofern diese Relation im Datenset vorhanden ist, wird sie nun zurückgegeben. Wir sehen, dass Edward Kienholz mit Lyn Kienholz verbunden ist.

Nach einem Doppel-Klick auf den Knoten von Lyn Kienholz erscheinen die Nachbarknoten, die weitere Informationen zu ihrer Person beinhalten. Die grünen Knoten enthalten Angaben dazu, welche Berufe Lyn Kienholz ausgeübt hat. Die gelben Knoten geben Aufschluss darüber, in welchen Dokumenten sie erwähnt wurde.

Bleiben wir bei den Berufen und erkunden nun die Berufstaxonomie, welche automatisiert aus der GND aggregiert wurde. Welche zusätzlichen Informationen können wir über die Tätigkeiten der beiden Künstler gewinnen? Auch dafür nutzen wir eine Abfrage per Cypher.

Wir sehen, dass in unserem Datenset Edward Kienholz sowohl mit dem Beruf Bildhauer als auch mit der übergeordneten Kategorie Künstler verbunden ist.

Lyn Kienholz ist über den Knoten Kuratorin auch mit der Berufsbezeichnung Museologin verknüpft.

Darüber hinaus werden auch gegenderte Berufsbezeichnungen in jeweils eigenen Knoten modelliert. Über die Kante RELATED stehen diese Knoten miteinander in Verbindung, wie hier beispielsweise die Berufsbezeichnungen Künstler und Künstlerin.

Mit welchen Personen sind Edward und Lyn Kienholz über ihre Berufsbezeichnungen verbunden? Mit einem leicht angepassten Query, kann auch diese Frage beantwortet werden.

Wir sehen, dass in unserem Datenset Lyn Kienholz über ihren Beruf Kuratorin mit Harald Szeemann in Verbindung steht. Edward Kienholz teilt seine Tätigkeit als Künstler unter anderem mit Yoko Ono.

Doch wie viele Künstlerinnen und Künstler gibt es überhaupt in unserem Datenset? Auch das lässt sich mit der Graphdatenbank schnell herausfinden. Denn über Cypher-Abfragen können nicht nur Knoten und Kanten, sondern auch zusammenfassende tabellarische Informationen widergegeben werden. Wir wissen nun, dass die Daten Angaben zu 205 Künstlern, 11 Künstlerinnen enthalten.

Was die Datenmodellierung im Graphen so besonders macht, ist die Möglichkeit, den Graphen Knoten für Knoten zu durchwandern, um Informationen aus verschiedenen Ebenen der Taxonomie zusammenzutragen.

Um auch wirklich alle Künstler:innen zu finden, werden nicht nur die Personen-Knoten gezählt, die direkt mit den Knoten Künstler bzw. Künstlerin verbunden sind, sondern auch alle Knoten, die über Zwischenschritte mit den Künstler-Knoten in Verbindung stehen, wie z.B. der Knoten „Bildhauer“. Zurück zum Beispiel davor: Doppelklick auf Künstler, dann auf Bildhauer

Auf ähnliche Weise werden auch Abfragen zu Dokumenten konzipiert. So können wir beispielsweise herausfinden, in welchen Dokumenten – Text oder Bild – Edward und Lyn Kienholz gemeinsam genannt werden. Sind diese Dokumente identifiziert, ist es ein Leichtes, weitere Personen ausfindig zu machen, die ebenfalls in den Dokumenten erwähnt werden. Gleiches gilt für referenzierte Fotografien oder Institutionen wie Museen, Galerien oder Veranstaltungen, die in den Dokumenten erscheinen.

Die Voraussetzung ist dafür immer, dass die entsprechenden Informationen in den Dokumenten annotiert wurden. Das Projekt „Arnold Bode und die Documenta“ basiert auf ausgefeilten Konzepten zur Datenmodellierung und -annotation, die es ermöglichen, im Graph ein vielgestaltiges Wissensnetzwerk systematisch zu erkunden und zugleich visuell anschaulich darzustellen.

Transkript zu Edward Kienholz‘ Environment Five Car Stud auf der documenta 5, 1972

[Foto Nr. 1: Kienholz] Edward Kienholz gehörte zu den führenden US-amerikanischen Künstlern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er wurde 1927 geboren und verstarb 1994. Seine Arbeiten zeichnen sich inhaltlich durch einen kritischen, ja schonungslosen Blick auf gesellschaftliche Abgründe aus. Seit den 1960er Jahren prägten die sogenannten Environments Kienholz’ Werk: Bei Environments handelt es sich um begehbare Szenerien, die unter Verwendung alltäglicher Gegenstände gestaltet werden und die Betrachtenden unmittelbar einbeziehen. Kienholz selbst verwendete dafür den Begriff „Tableau“.

[Foto Nr 2: Roxy’s] Die documenta bot Kienholz eine Plattform, um sein Schaffen in Europa bekannt zu machen. Bereits 1968 präsentierte er auf der documenta 4 sein Environment Roxy’s: Es stellt eine Bordellszene mit grotesk deformierten Figuren dar. Diese Figuren sind damit unmissverständliche Zeichen seiner Sicht auf die conditio humana.

[Foto Nr. 3: Kienholz vor Traglufthalle] 1972 war Kienholz erneut zur Teilnahme an der documenta eingeladen. Mit der Arbeit Five Car Stud konfrontierten Edward Kienholz und seine Partnerin Nancy das Kasseler Publikum mit der hässlichen Fratze des Rassismus. Five Car Stud wurde nicht in einem gewöhnlichen Museumsraum, sondern in einer eigens neben der Neuen Galerie aufgebauten Traglufthalle installiert. Diese Halle war für die Besucher:innen vollständig begehbar. Einer Reihe von Fotos und Textdokumenten beschäftigen sich mit dem Zelt als Ausstellungsort und den Planungen darum.

[Foto Nr. 5: Bode-„Collage“, siehe auch Anlage 1 des Antrags] Das documenta archiv verwahrt Briefe, Skizzen, Fotografien und andere Dokumente, die Aufschluss darüber geben, wie und unter welchen Bedingungen Kienholz’ Arbeit Five Car Stud in Kassel gezeigt wurde. Ein Beispiel ist diese Skizze aus Bild- und Textelementen: Der documenta-Gründer Arnold Bode – geboren 1900, verstorben 1977 – führte hier verschiedene Informationen und Gedanken zur Realisierung von Five Car Stud auf der documenta zusammen. Im Zentrum – dargestellt als blauer Kreis – steht das geplante Zelt, welches das „Objekt Kienholz“ aufnehmen sollte. Die handgezeichnete Karte der Umgebung kontextualisiert den Aufstellungsort des Zelts im Stadtraum Kassels. In seiner markanten Handschrift hielt Arnold Bode weitere Angaben, etwa zu den Maßen, den benötigten Materialien und den Kosten der Installation, fest.

[Foto Nr. 4: Five Car Stud Detail Farbe] Im Inneren des Zeltes bot sich den Besucher:innen ein schockierender Anblick: Auf einem von Autos umstellten Platz wird ein dunkelhäutiger Mann von seinen weißen Peinigern am Boden festgehalten und kastriert. Eine weiße Frau, die als seine Begleiterin gedeutet werden kann, sitzt in einem der Wagen und übergibt sich. Die Gesichter der Täter sind durch Halloween-Masken verdeckt, welche die Monstrosität des Geschehens unterstreichen. Eindringlich führt das Werk eine Wirklichkeit vor Augen, in der sich Menschen aus Hass ihrer Menschlichkeit entledigen. Es zeigt die unbändige Aggression derjenigen, die sich anmaßen, über andere zu richten. In seiner Thematik, seiner Drastik und seiner aufwändigen Inszenierung nahm Five Car Stud daher eine herausragende Stellung unter den Exponaten der documenta 5 ein.



Project Prototype “Arnold Bode and the documenta

The project combines the documentation and publication of Bode's activities with the development of a graph-based research environment. It opens up the networks and institutional backgrounds that are shown in the documenta archive and that shaped documenta during the Bode period. With this, the project reacts to several desiderata on the level of research results as well as research methods.

Using the example of a work of art by Edward Kienholz at documenta 5 (1972), this prototype of graph-based development modeling shows the art and exhibition history of digital sources.

The following three videos show how the digital works and the possibilities it offers. All three languages are presented in German, please refer to the English transcript if needed.

Transcript to source base and digital work

[Slide 1] The source base of the project "Arnold Bode and the documenta" is heterogeneous. It is roughly divided into three areas: The files and media holdings of the documenta archive for the documenta exhibitions The estate of Arnold Bode in the documenta archive and Material from external archives.

[Slide 2] The files and media stocks for the documenta exhibitions represent the phases of planning, preparation, implementation and follow-up of the Kassel art show. These are around 80,500 individual items and over 15,000 photographs, including slides, negatives, paper and contact sheets as well as audiovisual media.

[Slide 3] The Bode estate includes around 9,500 individual files, at least 670 drawings, around 1,500 photographs, 40 paintings, around 20 three-dimensional objects, including furniture designed by Bode, and around 800 books and notebooks. Selected inventory groups and collections in external archive facilities complete the picture.

[Slide 4] The documents themselves as well as the people, places and works of art mentioned in them can be linked to one another. The graphic shows these interdependencies as an example. The red pins and lines connect mentions and representations of the artist Edward Kienholz in photographs and texts. The green connecting lines bring together documents about the city of Kassel. The blue lines in turn connect photographs and documents that show the environment "Five Car Stud", here also called "Object Kienholz". All these different sources and their information can also be linked digitally. The graph database provides the technical basis for this.

[Slide 5] Before the sources can be merged into the graph database, the information they contain must be made explicit. This modeling is based on two standards established in the digital humanities. TEI-XML is used for text, and the International Image Interoperability Framework (IIIF) – Triple Eye Eff for short – is used for image data.

[Slide 6] After their basic recording, the text documents are automatically transcribed, checked and mapped together with their metadata in TEI-XML as far as possible. This format offers the possibility to develop information and reference character strings such as personal names in a structured way and to make them explicit. In this example, information about Renee Nele was linked. Even complex information structures such as events, interpretations and comments can be mapped. A digital edition environment supports the editors in their work.

[browsers] The image sources and digital copies are provided in IIIF format. In this way they can be displayed in a digitized viewer such as Mirador. In addition to the digital copy, the sidebar also contains basic metadata about the image object.

In addition, the Mirador Viewer allows the attachment and display of annotations. For example, a unique identifier such as a GND number can be used to show that the person depicted is Edward Kienholz.

Further context information, here descriptive characteristics of the artist Kienzholz, can be added to the annotation via tags.

The binding of unique identifiers to pixel coordinates in the image enables the targeted automated cutting out of certain people or situations from all available images.

As an additional feature, the Mirador Viewer offers the option of viewing several digital copies side by side. Additional resources can be added and selected for display via the plus at the top right. Another window appears with the new image source. Both digital copies can now be annotated in parallel. The second digital copy already contains an annotation on Kienholz.

All annotations are saved in machine-readable JSON format and can be downloaded. In this way, they are made available as data and can be automatically transferred to the graph database in a next step.

Transcript Exploring the knowledge network in the graph database

All documents, their metadata as well as their texts and annotations are brought together in the Neo4j graph database. In addition to the documents themselves, information about people, places and works of art is also recorded.

But how does information modeling work in a graph database?

The basic building blocks of a graph are nodes, edges and properties.

Nodes represent distinct objects - such as a single person or a single letter - which are assigned to a group - e.g. the group of people or letters - via labels.

Edges describe the connections between two nodes.

These nodes can be described in more detail via properties, e.g. by giving a location node the property Name with the assigned value Kassel.

Database: Let's take a closer look at the example of the artist Edward Kienholz. Here we see the interface of the graph database neo4j. In order to obtain information from the database, so-called queries can be written and executed with the query language Cypher. Here we see a query that retrieves information about Edward Kienholz. Using the MATCH keyword, we search for a node with the label Person. WHERE specifies that the found node should contain the property Name with the value Kienholz, Edward.

Our query returns the node representing artist Edward Kienholz.

The properties of the node are displayed on the right. We see that the artist has a birth and death date, a description, and links to authority data on the GND in the Occupations property. The sequences of numbers given here stand for the GND entries of the professions "Sculptor" and "Artist".

Individual person nodes can now be set in relation to each other via edges. We are interested in which person Kienholz was in a partnership with. For this relationship there is the edge SPOUSE.

So we extend the query with an edge called SPOUSE, which runs from the Kienholz node, in this example p1, to an unknown node p2.

If this relation exists in the dataset, it will now be returned. We see that Edward Kienholz is connected to Lyn Kienholz.

After double-clicking on Lyn Kienholz's node, the neighboring nodes appear, which contain further information about her person. The green nodes contain information about what professions Lyn Kienholz practiced. The yellow nodes indicate in which documents it was mentioned.

Let's stay with the professions and now explore the professional taxonomy, which was automatically aggregated from the GND. What additional information can we gain about the activities of the two artists? We also use a query via Cypher for this.

We see that in our dataset, Edward Kienholz is associated with both the Sculptor profession and the Artist parent category.

Lyn Kienholz is also linked to the job title museologist via the curator node.

Furthermore, gendered job titles are also modeled in separate nodes. These nodes are connected to each other via the RELATED edge, such as the job titles artist shown here.

With whom are Edward and Lyn Kienholz connected through their job titles? This question can also be answered with a slightly modified query.

We see that in our dataset, Lyn Kienholz is connected to Harald Szeemann through her profession as a curator. Edward Kienholz shares his work as an artist with Yoko Ono, among others.

But how many artists are there in our data set? This can also be found out quickly with the graph database. Because not only nodes and edges, but also summary tabular information can be displayed via cypher queries. We now know that the data contains information on 205 artists, 11 women artists.

What makes data modeling in the graph so special is the ability to traverse the graph node by node to gather information from different levels of the taxonomy.

In order to really find all artists, not only the person nodes that are directly connected to the artist nodes are counted, but also all nodes that are connected to the artist nodes via intermediate steps , such as the Sculptor node. Going back to the example before: double-click Artist, then Sculptor

Queries on documents are designed in a similar way. For example, we can find out in which documents - text or image - Edward and Lyn Kienholz are mentioned together. Once these documents have been identified, it is easy to find other people who are also mentioned in the documents. The same applies to referenced photographs or institutions such as museums, galleries or events that appear in the documents.

The prerequisite for this is always that the relevant information has been annotated in the documents. The project "Arnold Bode and the Documenta" is based on sophisticated concepts for data modeling and annotation, which make it possible to systematically explore a diverse knowledge network in the graph and at the same time to present it visually.

Transcript of Edward Kienholz' environment Five Car Stud on documenta 5, 1972

[Photo #1: Kienholz] Edward Kienholz was one of the leading American artists of the second half of the 20th century. He was born in 1927 and died in 1994. The content of his works is characterized by a critical, even unsparing view of social abysses. The so-called environments have shaped Kienholz’s work since the 1960s: Environments are walk-in scenarios that are designed using everyday objects and involve the viewer directly. Kienholz himself used the term "tableau".

[Photo #2: Roxy's] The documenta offered Kienholz a platform to make his work known in Europe. As early as 1968 he presented his environment Roxy's at documenta 4: It depicts a brothel scene with grotesquely deformed figures. These figures are thus unmistakable signs of his view of the human condition.

[Photo No. 3: Kienholz in front of air dome] In 1972 Kienholz was again invited to participate in the documenta. With the work Five Car Stud, Edward Kienholz and his partner Nancy confronted the Kassel audience with the ugly face of racism. Five Car Stud was not installed in an ordinary museum space, but in an air dome built especially next to the Neue Galerie. This hall was fully accessible to visitors. A series of photos and text documents deal with the tent as an exhibition venue and the planning around it.

[Photo No. 5: Bode "Collage", see also Annex 1 of the application] The documenta archiv keeps letters, sketches, photographs and other documents that provide information on how and under what conditions Kienholz's work Five Car Stud was shown in Kassel. An example is this sketch made up of image and text elements: The documenta founder Arnold Bode - born in 1900, deceased in 1977 - brought together various information and thoughts on the realization of Five Car Stud at the documenta. In the center - shown as a blue circle - is the planned tent, which should accommodate the "Object Kienholz". The hand-drawn map of the area contextualizes the location of the tent in the city of Kassel. In his striking handwriting, Arnold Bode recorded further information, such as the dimensions, the materials required and the costs of the installation.

[Photo #4: Five Car Stud Detail Color] Inside the tent, visitors were treated to a shocking sight: In a square surrounded by cars, a dark-skinned man is held on the ground and castrated by his white tormentors. A white woman, who can be interpreted as his companion, is sitting in one of the cars and is throwing up. The perpetrators' faces are covered by Halloween masks, underscoring the monstrosity of what is happening. The work vividly demonstrates a reality in which people shed their humanity out of hatred. It shows the unbridled aggression of those who presume to judge others. In its subject matter, its drasticness and its elaborate staging, Five Car Stud therefore occupied an outstanding position among the exhibits at documenta 5.